19.10.2008
Für die Ungeliebten nagt der Krebs der Eifersucht an den Knochen,
verdünnt sie auf Größe von Kommas in einem Satz und
gräbt alle darin enthaltenen Wörter aus.
Sei alles, aber nicht das.
Ein Glas halb getrunkener Rotwein,
ein vergessenes Buch auf einem Zug Sitz,
der Dampf des Atems auf einem gefrorenen Fenster,
ohne dass jemand da ist.
Die schreckliche Einsamkeit einer Frau,
die mit ihrem Kind in einem Raum eingesperrt ist,
welches nicht auf ihre Sorgen und Ängste reagieren kann.
Es war ein Symbol. Mehr als ein Symbol. Ein Trugbild.
Sei alles, aber das nicht.

Für die Ungeliebten geht jeder, jeder stirbt, nichts hält ewig.
Alles hat ein Ende, nichts hält an.
Alles wird hinfort getragen,
ein ewiger Abschied, und es bewegt sich immer weiter weg.
Ohne solide Grundlage.
Nichts erschaffend.
Eine sterile Abreise.
Für die Ungeliebten nagt der Krebs der Eifersucht,
an den Worten in den durch Fieber und Gift versteiften Phrasen,
verdünnt diese zu Kommas die sich in Rost verwandelt haben.
Rost der die Kommunikation gelähmt hat.
Sei alles, was auch immer ich gerne mitnehmen und
in meiner Welt behalten wollen würde.
Nicht das.

Für die Ungeliebten gehen die Menschen fort,
man vergisst sie, man lehnt sie ab, man verrät sie.
Mehr als ein Symbol, sicherlich ist es Magie.
Vergraben durch neues Lieben.
Nichts bindet sich, alles verschwindet.
Die schreckliche Einsamkeit der Frau,
mit einem fünf Monate alten Baby im Mutterleib.
(Weil dieses Kind keine Frage beantworten kann.)
Ein Glas Wein, halb getrunken, ein ungeschriebenes Buch,
ein Fenster auf das niemand schaute.
Ja, aber es müsste doch noch etwas anderes geben, mehr als das.
Etwas das größer ist als ein Symbol.
Ein Trugbild.

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